Hat jetzt eine Zeit lang gedauert für diesen Post. Ich war aber nicht zu faul zu schreiben, das Problem war eher das Internet beim hochladen der Bilder. Auf meinem südlichsten Punkt meiner Reise hab ich so einiges erlebt. Bin mit dem Bus von Christchurch nach Invercargill und von dort bzw. Bluff mit der Fähre nach Stewart Island. Hab dann eine 6 Tages Wanderung um die Insel gemacht und bin dann mit einem sehr kleine Flugzeug für 9 Personen zurück nach Invercargill geflogen.

Die ersten zwei Tage hab ich erst mal in einem sehr schönen Hostel in Oban verbracht. Auf der Website war es ausgebucht, hab aber dennoch ein Platz bekommen, sonst hätte ich im Zelt schlafen müssen. Hab mir dann noch beim DOC Visitor Center (Department of Conservation) meinen Pass für den North West Circuit abgeholt und mich über den Track informiert. Der Ranger hat mir abgeraten es in 6-7 Tagen zu machen (normal sind 9-11 Tage). In Nachhinein war es aber kein Problem, hatte aber auch Glück mit dem Wetter und der Track war in einem relativ guten Zustand.

Lee Bay nach Christmas Village Hut

Am ersten Tag ging es dann von Lee Bay zu Christmas Village Hut. Hab mich morgens von einem Taxi abholen lassen, damit hab ich mir die ersten 5km entlang der Straße erspart. Dennoch waren es immer noch gut 24km am ersten Tag. Der erste Abschnitt war recht einfach, da es ein Great Walk ist und dadurch sehr gut ausgebaut ist. Hab bei zwei Hütten (Port William Hut und Bungeree Hut) jeweils eine kurze Pause gemacht. An einem Strand (Murray Beach) nach Bungaree Hut hab ich dann meinen ersten Pinguin gesehen, der sich gerade am Strand gesonnt hat. Am Ende des Strandes saß ein älteres Ehepaar, die gerade auf ein Wassertaxi warteten. Sie haben mit angeboten in der Jägerhütte zu übernachten, die sie noch für zwei weiter Nächte gebucht hatten. Hab dort aber nur eine kurze Pause gemacht und bin dann weiter nach Christmas Village Hut gelaufen. Die Wege waren zum Teil sehr matschig und es ging ständig bergauf und ab.

Christmas Village Hut nach Yankee River Hut

Mein Plan war eigentlich eine Hütte auszulassen und bis nach Long Harry Hut zu laufen. Leider hat sich mein Plan aber ungewollt geändert. Nach gut zwei Stunden durch den Wald und meiner ersten Kiwi Sichtung, hab ich am Lucky Beach bemerkt, dass ich etwas an der letzten Hütte vergessen hatte. So musste ich zurück, hab aber mein Rucksack am Strand zurück gelassen. Dadurch bin ich nur bis zur Yankee River Hut gekommen. Am Abend hat es dann auch angefangen zu regnen, bin aber im Wald kaum nass geworden. Bei der Hütte hab ich dann kurz im Fluss gebadet. Danach hab ich dann festgestellt, dass mein Marmeladeglas ausgelaufen ist und sich mit dem restlich Essen vermischt hat (was aber alles in Plastiktüten verpackt war). So gab es die restlichen Tage Haferflocken nur mit Milch zum Frühstück, was nicht besonders schmeckt. Nach dem Tag hab ich schon ans Aufgeben gedacht.

Yankee River Hut nach East Ruggedy Hut

Am Morgen zum Weg auf die Toilette hab ich dann meinen zweiten Kiwi gesichtet. Weiter ging es dann zur Long Harry Hut und von dort zur East Ruggedy Hut. Beim Smokey Beach ging es dann über Sanddünen zum Strand. Mit einem ca. 17kg schweren Rucksack macht das nicht viel Spaß, bei jedem Schritt rutscht man erst mal die Hälfte wieder zurück. Bei der Long Harry Hut hab ich erst mal zwei Stunden Pause gemacht. Die Hütte liegt sehr schon auf einem Felsen an einer Bucht. Das Wetter war sehr schön, so konnte ich meine nasse Kleidung und Schuhe ein wenig trocknen. Kurz vor East Ruggedy Hut musste ich einen Fluss überqueren. Auf der Karte wurde vor sehr weichen Sand gewarnt und ich hatte Berichte gelesen bei denen Personen bis zur Hüfte in Sand stecken blieben. War aber kein Problem, vielleicht hatte ich auch nur einfach Glück. East Ruggedy Hut war von dort nicht weit entfernt und liegt hinter ein paar Dünen im Wald.

East Ruggedy Hut nach Big Hellfire Hut

Es ging wieder an einigen Stränden, Sanddünen und Buchten weiter bis zur Big Hellfire Hut. Diese liegt auf gut 200m und kurz davor gibt es einen Sanddüne die bis zum Meer herunter reicht. Die meiste Zeit bin ich aber wieder im Wald unterwegs gewesen, durch viele kleine Flüsse. Das letzte Drittel war sehr matschig, dadurch bin ich nur sehr langsam voran gekommen. Mitten im Wald war dann ein Stadionsitz, bei dem ich erst mal eine Pause gemacht hab. Auf der Hütte hab ich dann zum ersten mal ein Feuer im Ofen angemacht um meine Wäsche zu trocknen, die nach vier Tagen nicht mehr so angenehm gerochen hatte.

Big Hellfire Hut nach Freshwater Hut

Es ging sehr früh los, da ich einen Strand (Mason Beach) bei Ebbe überqueren musste. Hat auch funktioniert, um einen Felsen musste ich rennen sonst hätte ich nasse Füße bekommen. Eigentlich war ich nasse Füße von den vorherigen Tagen schon gewohnt. Meine Schuhe wurde nie richtig trocken. Wäre ich bei Flut an der Stelle gewesen, hätte ich einen Umweg laufen müssen, der gut eine Stunde länger ist. War dann recht früh bei der Mason Bay Hut, dort hab ich dann eine längere Pause mit Mittagessen gemacht und bin danach weiter zur Freshwater Hut gelaufen. Die Strecke ist extrem Flach und führt durch sumpfiges Gelände. Eine Stelle darf man nur passieren wenn das Wasser nicht über einem bestimmte Markierung ist. Das war aber kein Problem, die Tage und Wochen davor hat es kaum geregnet. Kurz nach Mason Bay gab es noch eine alte historische Farm mit einem alten verrosteten Traktor. Bei Freshwater Hut musste ich noch eine Hängebrücke überqueren.

Freshwater Hut nach Oban

Gerade als ich loslaufen wollte, hat es angefangen zu regnen. Also nochmal den Rucksack aufgemacht und meine Regenjacke herausgeholt und angezogen. Es gab noch einen Berg zu überwinden, der einige matschige Abschnitte hatte. Der Regen hat das ganze nicht besser gemacht. Kurz nach dem Abstieg musste man noch einen Fluss überqueren, den man bei starker Strömung nicht überqueren sollte. Der Regen war aber scheinbar nicht stark genug, so war die Überquerung kein Problem. An der North Arm Hut (Great Walk Hut) hab ich dann noch eine kurze Pause gemacht und danach ging es immer entlang der Küste nach Oban.

Flug zurück zum Festland

Hab dann noch zwei weitere Nächte in Oban verbracht und bin dann mit einem kleinen Flugzeug zurück nach Invercargill geflogen. Der Flug hat weniger als 20min gedauert, war aber sehr aufregend in einem so kleine Flugzeug zu fliegen. Die nächsten Tage geht es weiter nach Te Anau, von wo ich den Kepler Track starten werde. Von dort geht es dann über Queenstown nach Mount Cook.

3 thoughts on “Stewart Island

  1. Gisela Rau

    Lieber Sascha,
    ich war froh, wieder ein Lebenszeichen von Dir zu hören. Du hast wieder sehr schöne Aufnahmen gemacht, da vergisst man beim Ansehen ganz, welche Anstrengungen Du auf dem Weg bewältigen musstest. Herrliche Bilder vom Meer, Pflanzen wie im Botanischen Garten, interessante Pilze, rot und blau, wahrscheinlich nichts zum Essen! Ich bin gespannt auf Deine nächste Tour, hoffentlich nicht auf ganz so einsamen Pfaden! Viel Spaß und gutes Wetter dabei! Bei uns ist inzwischen wieder der Winter eingekehrt, da kann man von Sonne und blauem Meer nur träumen! Aber in einem Monat geht es nach Kalabrien.
    Herzliche Grüße
    Gisela

    1. Hallo Gisela,
      hat dieses mal ein wenig länger gedauert für mein Post. Die letzten Tage bin ich den Kepler Track gelaufen, dort waren mehr als 50 Leute auf der Hütte, fast schon zu viele Leute. Danach war ich im Mt. Cook National Park, wo ich in einer Hütte für drei Personen direkt am Gletscher übernachtet hab. Die Hütte war voll und zwei weitere Personen haben dort gezeltet. Kalabrien hat bestimmt auch wunderschöne Landschaften und schöne Strände und es ist garantiert deutlich wärmer als aktuell in Deutschland.
      Liebe Grüße Sascha

      1. Gisela Rau

        Lieber Sascha,
        vielen Dank für Deine Karte von Stewart Island. Ich habe mich sehr darüber gefreut und sie auf meinen Tisch gestellt. Es ist eine Landschaft wie in einem Botanischen Garten. Am Gletscher im Mt. Cook National Park war es wahrscheinlich ein wenig kühler. Aber jetzt wirst Du ja bald nach Australien weiterfliegen.
        Viele Grüße aus dem kühlen Schwäbisch Gmünd
        Gisela

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